Kenia, 26. November 2024 bis 03.Dezember 2024

Am Abend des 25. November 2024 machte sich eine a mundo – Delegation, bestehend aus Nicole, Rainer, Christian, Sabine, Christoph, Jonas und Philipp, auf den Weg nach Kenia, um dem Schulprojekt im Dorf Mwembe Tsungu einen Besuch abzustatten.

Nach einem um zweieinhalb Stunden verspäteten Abflug am späten Abend in Frankfurt und unserer Ankunft in Mombasa am frühen Morgen des 26. November ging es bei 30 ° Celsius und 90 % Luftfeuchtigkeit zuerst kurz ins Hotel, wo uns unser mittlerweile zum lieben Freund gewordener Fahrer Thomas gegen Mittag dann abholte, um uns ins Dorf Mwembe Tsungu zu fahren.

Von hier wurde schon im Vorfeld der Wunsch an uns herangetragen, einen Klassenraum für eine „ secondary school“  zu errichten, wo qualifizierte Schüler nach Abschluss der ersten schulischen Ausbildungsstufe vor Ort einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft gehen können. Bisher können Schüler im Dorf lediglich die „primary school “ besuchen, vergleichbar mit der Grundschule bei uns. Neben der Notwendigkeit eines zusätzlichen Klassenraums gibt es bei der „secondary school“  auch erhöhte Anforderungen an die Ausstattung, z.B. Einzelplätze statt Sitzbänke und einzelne, abschließbare Tische. Für diese Arbeiten lagen uns zum Teil Angebote vor, die wir schon vor Antritt der Reise prüfen konnten.

Nach einer freudigen Begrüßung durch die Dorfbewohner und Chea, einem  ortsansässigen Landwirt und Geschäftsmann, der unser Vertrauen genießt und immer ein fürsorgliches Auge auf unser Projekt wirft, stellten wir zu unserer Zufriedenheit fest, dass die Bodenplatte des Gebäudes schon gegossen war und nur darauf wartete, bebaut zu werden. Die stellvertretende Schulleiterin war ebenfalls vor Ort. Da zum Zeitpunkt unseres Besuches Ferienzeit in Kenia war, waren allerdings weder Lehrer noch Schüler vor Ort.

Chea wurde gebeten, den Kontakt zum Bauunternehmer in der Nähe, mit dem wir bereits zusammengearbeitet hatten,  herzustellen und das Material und die Arbeiter für den nächsten Tag zur Baustelle zu beordern. Wir übergaben das  Geld hierfür an Chea, um den Unternehmer zu bezahlen.

Wir verabredeten uns für den nächsten Tag und  fuhren gegen Nachmittag zurück in unser Hotel.

Am nächsten Morgen holte Thomas uns wieder ab und wir fuhren wie verabredet ins Dorf, wo uns Chea und die stellvertretende Schulleiterin erwarteten.  Hier teilte sich unsere Gruppe nun und die eine Hälfte blieb vor Ort, um die Details der kommenden Woche zu besprechen.  Unser Ziel war, dass während unserer einwöchigen Anwesenheit die Wände und, wenn möglich, das Dach des Klassenraumes errichtet werden sollten. Wir verabredeten uns für Montag, den 02. Dezember, um den Stand der Arbeiten zu prüfen und die bereits geleistete Arbeiten abzunehmen. Wir versprachen den Arbeitern, ein kleines Richtfest zu veranstalten, wenn die Arbeiten wir geplant fertiggestellt würden.

Die zweite Hälfte der Gruppe fuhr mit Thomas ein paar Kilometer weiter zur Dispensary, der „Krankenstation“. Die uns seit Jahren bekannten Mitarbeiter der Station empfingen uns herzlich und führten uns durch die Station. Zu unserer Freude hat dieser Ort mittlerweile eine Aufwertung erfahren, indem die „German Doctors“ hier im wahrsten Sinne ihre Zelte aufgeschlagen haben und dem Dorf einmal monatlich im Wechsel mit anderen Dörfern einen mehrtägigen Besuch abstatten. Außerdem konnten wir sehen, dass mit Hilfe einer weiteren Organisation ein zusätzliches steinernes Gebäude zur medizinischen Versorgung errichtet wurde.

Die Mitarbeiter der Station baten uns, bei der Reparatur eines kaputten Daches und der Beseitigung eines Schadens in der Decke, der durch Bienenbefall entstanden war, zu helfen. Hier haben wir dann kurzfristig Hilfe zugesagt, nachdem wir ein Angebot für die Arbeiten zur Prüfung eingefordert und erhalten hatten.

Einer der Mitarbeiter bat uns, ihn kurz zu einer anderen Schule in der Nähe zu begleiten. Auch hier waren die Gebäude ferienbedingt verwaist. In dieser Schule war die Toilettenanlage bei den letzten Regenfällen (In Kenia war gerade die jährliche „kleine Regenzeit“ zu Ende gegangen) zusammengestürzt. Lehrer und Eltern konnten die Anlage zwar teilweise in Eigenleistung wieder errichten, es fehlte aber noch an Geldmitteln für die Fertigstellung wie z. B. das Dach. Auch hier konnten wir kurzfristig mit einem Geldbetrag helfen, damit die Anlage zum neuen Schuljahr wieder funktioniert.

Auf der Rückfahrt am späten Nachmittag holten wir dann unsere Freunde aus der ersten Gruppe wieder im Dorf ab, um zurück ins Hotel zurückzufahren. Auf der Fahrt wollten wir allerdings noch einen Zwischenstopp einlegen, um die geforderten Sitzbänke und Tische in Auftrag zu geben. Diese sollten von einem örtlichen Schreinerbetrieb hergestellt werden. Beim Treffen mit dem Schreiner, den wir auch von früheren Arbeiten kannten, mussten wir jedoch erfahren, dass vorgefertigte Standardmöbel deutlich günstiger waren als die örtlich hergestellten, selbst unter Berücksichtigung der anfallenden Transportkosten aus Nairobi in das Dorf. Wir beauftragten anschließend Chea, den Einkauf und den Transport der Möbel aus Nairobi zu organisieren.

Den  nächsten Tag nutzten wir dazu, nach Mombasa auf den Markt zu fahren, um hier einige Kleider und Schuhe für besonders bedürftige Dorfbewohner zu besorgen. Dazu war die Anwesenheit von Thomas, unserem Fahrer, äußerst hilfreich, da dieser wusste, zu welchem Stand man gehen muss, um die Sachen zu kaufen. Diese Kleiderspenden werden übrigens nicht über a mundo gebucht. Sie sind private Spenden von Mitgliedern des Vereins für ausgesuchte, besonders bedürftige Familien, die wir in den letzten Jahren kennenlernen durften. Familien, die insbesondere durch Malaria, HIV, etc. und eine nicht funktionierende Unterstützung durch den Staat ihr Leben nicht eigenständig führen können.

Am Montag, dem 02.12. fuhren wir dann wie verabredet in das Dorf. Auf dem Weg dorthin kauften wir noch die Lebensmittel für unser Richtfest ein. Auf Empfehlung unseres Fahrers fuhren wir gezielt Marktstände an, um dort Rindfleisch, Reis, Maismehl und Gemüse einzukaufen.

Im Dorf übergaben wir die Lebensmittel dann an die Frauen des Ortes. Diese wurden bereits im Vorfeld von Chea instruiert, für die Arbeiter ein Mittagessen zuzubereiten.

Ein Teil der Gruppe nutzte dann noch die Gelegenheit, um der Krankenstation  einen Besuch abzustatten. Das Geld für die Reparaturarbeiten hatten wir dabei, die Übergabe sollte auf Wunsch der Mitarbeiter aber im Beisein eines Regierungsvertreters erfolgen. Da dieser wie die meisten Menschen mit dem Moped unterwegs ist, mussten wir eine Weile auf ihn warten. Nach der erfolgten Geldübergabe und Ausstellung der Quittung fuhren wir ins Dorf zurück, wo wir schon wie verabredet zum Richtfest  erwartet wurden.

Zu diesem Ereignis war auch der Schulleiter persönlich erschienen. Außerdem hatte die Schule einige Schülerinnen und Schüler und einen Lehrer bestellt, die ihren Dank für die Hilfe durch den Verein auf eine ganz besonders nette Art und Weise zeigten. Wir mussten uns wie im Theater auf Stühle setzen und es wurden uns Jackfrüchte gereicht, deren Geschmack ein wenig an Mango und Ananas erinnert, während die Schülerinnen und Schüler Akrobatik und Gesänge vorführten. Man zeigte uns, wie man Mais zu Mehl verarbeitet und zu guter Letzt wurde ein gemeinschaftlicher Tanz aufgeführt, zu dem uns die Schüler zum Mitmachen aufforderten und uns an den Händen hielten. Ein unvergessliches und emotionales Erlebnis.

Zwischenzeitlich war das Essen zubereitet und die Arbeiter, die an diesem Tage die Hauptrolle spielten, wurden zum Essen und eisgekühlter Cola und Limo eingeladen. Sehr zu ihrer Freude und zum Missfallen des Schulleiters, der vermutlich gerne selbst noch ein bisschen mehr hofiert worden wäre.

Die Errichtung des Daches wurde nicht mehr geschafft. Chea wurde beauftragt, diese Arbeiten noch zu betreuen. Wir verabschiedeten uns dann, um  in unser Hotel zurück zu fahren, am nächsten Tag war der Heimflug angesagt. Ein paar Tage voller unvergesslicher Eindrücke lagen hinter uns und auch die Gewissheit, dass man vielleicht etwas erreicht hat, aber noch viel mehr hätte tun wollen.

Der nächste Besuch ist für das Frühjahr geplant. Dann können Fenster, Putz, Anstrich etc. in die Wege geleitet werden.

Unserem Fahrer Thomas spendierten wir dann zum Abschied noch eine Fortbildung,  einen Fahrerkurs, mit dem er größere Fahrzeuge chauffieren darf und der ihn ermächtigt, geführte Safari-Touren durchzuführen und die entsprechenden Fahrzeuge zu führen.

In diesem Zusammenhang sei noch einmal ausdrücklich erwähnt, dass alle Kosten wie die Kleider- und Schuhspenden, das Geld für das Richtfest, die Fahrten für das Mietauto und den Fahrer, die Weiterbildungskosten des Fahrers  sowie sämtliche Reisekosten für die Teilnehmer wie immer privat durch die Reisegruppe finanziert wurde.

Ihre Spenden werden ausnahmslos für die „Hardware“ verwendet, also für das, was für den Schulbetrieb unverzichtbar ist, die Errichtung, die Ausstattung und die Wartung  der Schulräume,  sowie für die bauliche Unterstützung der Krankenstation. Die Löhne für die angestellten Lehrer und medizinischen Kräfte, sowie laufende Kosten sollten optimalerweise  vom Staat bezahlt werden, was wir allerdings natürlich nicht immer kontrollieren können und wollen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nahebringen, wie wertvoll Ihre Mitwirkung an unserem Projekt ist. Bleiben Sie bitte dabei.

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